Joachim Erwin †

Joachim Erwin verstarb viel zu jung nach langem, bewundernswertem Kampf gegen seine tückische Krankheit.

Bewundernswert, weil dank seiner unerschöpflichen Energie und der damit verbundenen immerwährenden Präsenz zum Wohle der Stadt Düsseldorf weiten Teilen der Bevölkerung seine Krankheit nicht bewusst war.

Geboren wurde Joachim Erwin in Thüringen, aber die Familie siedelte früh nach Düsseldorf und Joachim Erwin betätigte sich schon in seiner Jugendzeit auf dem Humboldt-Gymnasium politisch. Er ist es sein ganzes Leben lang geblieben im wörtlichen Sinne, er war für polis, das Volk da, für sein Düsseldorf mit einem 16 – 20 stündigen Arbeitstag. Dies war natürlich mit schweren Opfern für seine Familie verbunden. „Als unser Vater Oberbürgermeister wurde, war er weitgehend für die Familie verloren“ beklagte Angela Erwin in ihrer Trauerrede.

Joachim Erwin liebte den Karneval. Die Redeschlachten am 11.11. mit dem Hoppeditz genoss er sichtlich, ebenso den anschließenden Verlust dutzender Krawatten. Und dass die Düsseldorfer mit den politischen Wagen in ihrem Rosenmontagszug Köln und Mainz in den Schatten stellten, war für ihn eine große Genugtuung. Er wusste, dass der Düsseldorfer Karneval sich in die richtige Richtung weiter entwickelte, das Haus des Karnevals ist hierfür ein sichtbarer Beweis.

Unser Oberbürgermeister war gerne beim AVDK, die meisten Elferratsmitglieder kannte er persönlich. Er war regelmäßiger Gast beim Rosenball und beim Närrischen Dienstag, wann immer es seine Termine zuließen. Manchmal verschwand er zwischendurch, um ebenso überraschend wieder aufzutauchen. Dann hatte er „mal eben“ ein oder zwei Termine erledigt.

Als 2004 die Presse mutmaßte, einen tiefen Bruch zwischen Düsseldorf und Köln bis in die höchsten politischen Ebenen festgestellt zu haben, machte der AVDK Fritz Schramma – 3 Jahre nach Joachim Erwin – zu seinem Ehrensenator, und Joachim Erwin ließ es sich nicht nehmen, die Laudatio zu halten. Zusammen mit der Dankesrede erlebten die Gäste des AVDK eine begeisternde Sternstunde im rheinischen Karneval. Ein Schlagabtausch auf höchsten Niveau und dabei ungemein witzig. Die Zuhörer spürten, hier hauen sich zwei echte Karnevalisten in die Pfanne, die sich mögen, und das nicht nur, weil sie das gleiche Parteibuch haben.

So behält der AVDK Joachim Erwin in Erinnerung: Als Ehrensenator, der den AVDK und den Karneval liebte, so wie wir ihn mögen.